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Am nächsten Morgen trafen wir uns alle im Gruppenraum, um den Morgen zu begrüßen. Ein schönes Ritual mit ein paar Lockerungs-Übungen, einem schönen Lied (I woke up this morning with the sun in my heart) und zum Abschluss ein Gang mit bloßen Füßen durchs nasse (kalte) Gras einmal ums Haus. Danach waren alle wach und gut gelaunt (und schon wieder hungrig).

Nach dem Frühstück (das Reste-Essen hat nicht das erwartete bessere Wetter gebracht – vermutlich hatte der Nachbar am Abend vorher nicht alles aufgegessen – so dass Nicole entschied, die Kräuterwanderung auf den Samstag zu legen und heute die Wurzelausgrabungen zu machen) trafen wir uns in Regenkleidung vor dem Haus und machten uns auf den Weg zum ersten Heilkraut, dem Beinwell, der gleich hinter dem Haus wuchs. Wir lernten:

Der Beinwell (Symphytum officinale)

"Bein" kommt aus dem Althochdeutschen von Knochen und "well" von wallen, zusammenwachsen. Ein Name, der dem alten Wundkraut nicht ohne Grund gegeben worden ist, denn Beinwell fördert das Zusammenwachsen gebrochener Knochen und hat wundheilende Eigenschaften.

Die ausdauernd mehrjährige Pflanze wird bis zu 1 m hoch, hat einen kräftigen Wurzelstock mit bis zu 3 cm dicken Wurzeln, die außen schwarz und innen weiß, schleimig und weich sind.

Inhaltsstoffe
Wurzel: Allantoin, Cholin, Kieselsäure, Kalium, Schleim, Kohlehydrate, Stärke, Kalzium
Blätter: Allantion, Cholin, Kieselsäure, Ascorbinsäure, Symphyto-Cynoglossi (Alkaloid)

Bei großen Wunden, Brüchen, Verletzungen der Knochenhaut und des Knochengewebes, bei Sehnen- und Bänderüberdehnungen, Verstauchungen, Quetschungen, Sehnenscheiden-, Nagelbett-, Venenentzündungen, Kniegelenksbeschwerden, Unterschenkelgeschwüren, Blutergüssen, Gicht, Arthrose, Magen- und Darmgeschwüren, Enteritis, Gastritis, Sodbrennen und zuviel an Magensäure.

Welch ein Geschenk Gottes! (Nicole)

Da man zum Ausgraben keine unedlen Metalle (z. B. Grabegabel) benutzen soll, hatte Nicole zwei Geweihstücke mitgebracht. Mit diesen "Geräten" gruben Georg und Reinhard die Wurzeln aus, nicht ohne dass wir uns vorher bei der jeweiligen Pflanze dafür bedankt hatten, dass sie für uns für die Herstellung einer Heilsalbe gewachsen ist. Für die Herstellung einer Salbe wurden 500 g Wurzeln benötigt, so dass die beiden einige Pflanzen ausgraben mussten, um genügend Wurzeln zu erhalten. Als Gabe an die Erde opferte jeder ein Haar und legte es ins Erdloch, bevor es geschlossen wurde. Im nahen Teich spülte ich die Erde von den Wurzeln.

Inzwischen war uns ziemlich kalt geworden (es regnete immer wieder leicht und das "Spülwasser" war jahreszeitlich bedingt recht kalt), so dass Nicole ihr Programm umstellte und uns zunächst in die Küche beorderte, um die Beinwell-Salbe herzustellen. Am Nachmittag wollten wir dann weitere Pflanzen suchen.

Für die Salbe musste die dunkle Haut der Wurzeln entfernt werden. Das erwies sich als sehr glitschige (aber nicht unangenehme) Angelegenheit, da die Wurzeln beim Schaben Schleim absonderten. Anschließend wurden sie fein zerhackt. In einen Keramiktopf füllten wir gutes Olivenöl, Lanolin und die kleingehackten Wurzeln und erwärmten unter stetem Rühren und mit einem "Lied für die Erde", welches Nicole mit Hingabe und schöner Stimme sang, diese Masse etwa 20 Min. Danach wurde sie durch ein Sieb gedrückt und das Auszugsöl wieder in den Topf gegeben, Bienenhonig – der vorher geraspelt wurde - dazugegeben und zum Schmelzen gebracht. Die noch flüssige Salbe füllte Nicole in kleine Salbendöschen.

Nach dem Erkalten der Salbe blieb das Verschließen und Beschrifteten der Döschen.

Zunächst war jedoch erst mal Zeit für einen Mittagsimbiss. Angelika hatte schon alles vorbereitet. Wir stärkten uns mit einer Gemüsesuppe, Brot und Käse.

Es schmeckte köstlich in gemütlicher Runde und es gab wieder viel zu erzählen. 

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